Diskussionsreihe „Was hält unsere Gesellschaft zusammen?“

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Am 26. Juni begrüßten wir erneut die Holtzbrinck Publishing Group in Zusammenarbeit mit der Zeit-Stiftung, um die Diskussionsreihe „Was hält unsere Gesellschaft zusammen?“ fortzuführen.

Diesmal fand die Podiumsdiskussion unter der Headline „Gleiche Rechte. Gleiche Stellung. Wer organisiert das Wir“ statt und umkreiste vor allem das nach wie vor brisante Thema der Gleichberechtigung. Als Gäste vor Ort waren diesmal Kübra Gümüsay (freie Journalistin, Aktivistin und Social Media Beraterin), Jagoda Marinic (Schriftstellerin, Kolumnistin und Kulturmanagerin) und Prof. Dr. Nora Markart (Professorin für Öffentliches Recht, Universität Hamburg und Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Freiheitsrechte e.V.), die innerhalb der Gesprächsrunde deutlich machten, wie man die Gleichstellung weiter voranbringen kann. Dass die Problematik nach wie vor brisant ist und weit entfernt von „gelöst“, zeigt unter anderem die derzeit brodelnde Debatte über Musik-Festival Lineups und deren spärliche weibliche Beteiligung. Wenn man hier und da zu hören bekommt, die Gleichberechtigung wäre doch schon sehr weit fortgeschritten und auf einem guten Weg, so muss man in Anbetracht der Maskulinität von Festivals leider anmerken, dass dies ein Trugschluss ist. Booker und Veranstalter reden sich raus, es gäbe eben nicht so viele weibliche Acts, oder buchen ein bis zwei „Quoten-Künstlerinnen“ auf die kleinen Bühnen für einen Morgen-Slot. Mahnt man die fehlende Gleichberechtigung an, wird irgendwann die „Qualitäts-Keule“ ausgepackt, indem gesagt wird, man müsse auch auf den Geschmack der Zuhörer Rücksicht nehmen, und können nun nicht wild drauflosbuchen, mit der Prämisse Diversität zu bieten… Doch, das kann man! Und das sollte man auch! Schon das vorläufige Hurricane LineUp für dieses Jahr machte stutzig, da dort so gut wie keine Künstlerinnen zu finden waren. Linus Volkmann (Musikjournalist, Autor) macht sich schon seit Jahren gegen Sexismus und für Gleichberechtigung im Musikbusiness stark und weist immer wieder auf diese Missstände hin.

Dass das Ziel noch in weiter Ferne liegt, wird deutlich, wenn man sieht, dass sogar städtisch geförderte bzw. finanzierte „umsonst & draussen“-Festivals (z.B. Open Air Werden / Essen) keinerlei Frauenbeteiliung auf ihren Bühnen zulassen.

Der Diskussionsabend zeigte auf, dass ein grundlegender Wandel passieren muss, um die Gesellschaft frei zu machen von jeglicher Art der Diskriminierung. Um das zu gewährleisten müssten viele Standarts und gängige Methoden „umdesignt“ werden, damit auch die Bedürfnisse von Frauen bzw. den Menschen, die nicht dem maskulinen deutschen Stereotyp entsprechen, miteinbezogen werden. Dazu ist es natürlich elementar wichtig, dass sich Frauen und Mädchen und andere Benachteiligte bestärkt fühlen, auf Missstände aufmerksam zu machen, sich Gehör verschaffen und von der Gesellschaft und Politik unterstützt werden Diversität und Gleichberechtigung in allen Bereichen voranzutreiben.

 
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